Als Kind war ich mit Deutschen Schäferhunden aufgewachsen. Das war das Hobby
meines Vaters. Ich mochte die Rasse, aber es war irgendwie nicht das richtige.
Als ich im Okt. `87 meínen ersten Mann heiratete entschieden wir uns für
einen Altdeutschen Schäferhund. Bär war fast schwarz und kam mit neun Wochen
zu uns ins Haus.
Im Mai ´88 kam meine Tochter zu Welt und Bär übernahm Nachts die Wache.
Ich hatte Angst er würde eifersüchtig werden, statt dessen wurde ich fast
eifersüchtig.
Mit Bär ging ich auch zur Hundeschule auf dem britischen Armeegelände (mein
erster Mann ist Brite) und er bestand auch die Schutzhunde III Prüfung!
(Heute halte ich nichts mehr von diesen Prüfungen)
Bär war Frauchens Hund. Frauchen ging mit ihm Gassi, Fütterte ihn und
bildete ihn aus.
Im Frühjahr `91 war mein Mann fertig mit der Armee und wir zogen nach
England (Tywyn).
Ich denke jeder kennt die damaligen Quaratänebestimmungen.
Bär war sechs Monate von uns getrennt. Wir haben ihn nicht besucht, obwohl
wir es durften. Ich dachte ich würde ihm weh tun, wenn ich komme und ihn
nicht mitnehme.
Nach sechs Monaten kam Bär zurück zu uns, und war nicht mehr der alte. Er
knurrte mich an, meine Tochter, meine Schwiegermutter und alles was weiblich
war.
Ich dachte wir bekommen das in den Griff.
Eine Woche nach seinem Einzug biß er mich in die Hand (die Narben habe ich
auch noch). Es kam ohne Vorwarnung, ganz unvermittelt. Ich versuchte ihn
abzuwehren (mit besagter Hand) und er bis in meinen Oberarm. Da platzte mir
der Kragen. Ich gab ihn einen kräftigen Tritt, wickelte die Leine um sein
Maul und brachte ihn zum Arbeitsplatz meines Mannes. Ich wurde ins
Krankenhaus gebracht.
Der Oberarm wurde genäht, die Hand gehäftet.
Am nächsten Tag kam Bär zu britischen Armee als Wachhund.
Ich wollte nicht das er eingeschläfert wird, weil ich sicher war (bin) das
er keine Schuld hatte.
Mein Mann führte ihn vor, weil ich das nicht wollte und Bär zeigte auf
Angriffe keine Reaktion. Also mußte ich mit ihm laufen. Und dieser dumme
Hund beschützte mich wie der Teufel die Hölle.
Er hatte mich gebissen und beschützte mich!?
Da ich (wir) wieder einen Hund wollten (Deutscher und Altdeutscher fielen
jetzt flach) guckten wir uns um.
In einer Tageszeitung fand ich weiße Schäferhunde (es sollte schon ein
großer Schäferhund ähnlicher sein) wir riefen an.
Am nächsten Tag erworben wir `Vandaun Silver Princess´. Mein erster weißer
Schäferhund.
Sie war so ganz anders. Sensible, sehr gelehrig. Sie wollte immer alles
richtig machen.

Von meinem Mann habe ich mich dann getrennt, er behielt den Hund. Ihre
Papiere habe ich immer noch.

Eins war aber für mich ganz sicher. der Weiße ist der Hund für mich

Kerstin Marx-Möller / 02.07.2001