Elfie rief mich an und sagte, es wäre eine Geburt, ob ich dabei sein wollte. Ich könnte ja aufpassen, während sie die Vereinsarbeit erledigt.
Ja, natürlich wollte ich dabei sein. Es gibt doch nichts schöneres, als Welpen auf die Welt zu holen.
Also rein ins Auto und los.
Eine ganz süße kleine Hündin lag in ihrem Wurfkörbchen. Ich bekam erst einmal tausend Küßchen von ihr. "ja, meine kleine Maus, ich bin da und helfe dir." Sie wedelte freudig mit der Rute und nahm meine Worte dankbar zur Kenntnis.
Die Wehen wurden stärker und schließlich hatte sie starke Preßwehen. Nur es passierte nichts.
Wehenmittel wollten wir ihr aber noch nicht geben. Die Gefahr, das der Welpe am Geburtskanal vorbeirutscht war zu groß. Wir glauben schon, daß der Welpe in Steißlage kommt, deshalb dauert es auch so lange. Nach 3 Stunden entschlossen wir und zum Röntgen zu fahren. Irgend etwas stimmte da nicht.
Also - Auto aus der Garage und das Körbchen mit der Hündin auf den Schoß und los.

Beim Tierarzt angekommen wurde sofort ein Röntgenbild gemacht. Wir hatten immer noch die Hoffnung, daß alles in Ordnung sei. Aber nein - auf dem Bild waren drei Welpen zu sehen, davon lag der erste quer. Also konnte sie pressen, so viel sie wollte. Das hieß also Kaiserschnitt.
Der Tierarzt fragte, ob ich dabei sein wollte. Mutig sagte ich ja. Ein bischen mulmig war mir aber doch. Hatte ich sowas bisher nur im Fernsehen gesehen.
Dann sah ich die ganzen Vorbereitungen - Narkose geben - den Bauch rasieren und steril abreiben. Dann auf den OP Tisch und an die Geräte anschließen. Bis dahin ging es ja noch. - - - Aber dann nahm der Tierarzt das Skapell, Schnitt - und die Welpen wurden geholt. Jeder von uns bekam einen in die Hand, um ihn zu versorgen. Die kleinen Geister schrien gleich los. Ein schönes Gefühl.
Die Hündin wurde versorgt und zu den Welpen gelegt. Sie mußte eine Nacht beim Tierarzt bleiben und am nächsten Morgen durfte ich sie wieder abholen.
Ich habe nicht geglaubt, daß ich so etwas sehen kann. Aber wie heißt es so schön ? - wenn man muß, kann man alles.
Es stimmt.

Dagmar Weinrich / 29. Juli 2001